Crazy, laut und ziemlich cool!
Spektakulär – spektakulärer – Masters of Dirt. Diese Definition trifft auf das weltweit wohl wildeste und aufsehenerregendste Freestyle-Event am ehesten zu und macht auch meiner Canon EOS 5D Mark IV große „Augen“.
Eigentlich ist’s unpackbar und schon gar nicht mit dem Newtonschen Gesetz zu erklären – Mr. Isaac schau obe! – was einem von diesen wilden Hunden auf ihren Motorcross Maschinen, Mountainbikes und BMX-Rädern, Snowmobilen, Quadbikes und Rzr Buggies actionreich und in wildem Tempo geboten wird. Schwerkraft was ist das, fällt mir dazu nur ein, wenn diese Freestyle-Gladiatoren in rasantem Tempo Salto schlagend über meterhohe Rampen und Barrieren fliegen und ihr „Arbeitsgerät“ dabei scheinbar nur mit zwei Fingern halten. Da bleibt einem echt die Spucke weg, vor allem, wenn man dieses Spektakel der Superlative erstmals besucht und dabei mit dem Kamera-Auslöser hautnah am „Geschehen“ sein kann. Noch dazu, wenn man so wie ich gemäß dem Harley-Motto „live to ride“ eher zur gemütlicheren Biker-Fraktion zählt. Denn mit einer blitzblank polierten Heritage Softail 1993 könnt ich mich, wie man in Wien so schön sagt, zwar gekonnt über die Häuser hauen, das wär’s dann aber auch schon mit „halsbrecherischen“ Stunteinlagen mit meiner 350 Kilo schweren Maschin‘.
Ich weiß, der Vergleich hinkt abgesehen vom Leichtgewicht von Motocross-Maschinen gewaltig und hält vielleicht nur was das Röhren der Motoren betrifft ansatzweise ein wenig stand.
Anyway, die coolen M.O.D. Athleten auf ihren zwei- und vierrädrigen Bikes haben mir mit ihrer Akrobatik und Körperbeherrschung und ihren fern von jeglichen physikalischen Schulgesetzen dargebrachten Stunts eine völlig neue Welt gezeigt und mich dabei fototechnisch ziemlich gechallenged. Zwar bin ich vom Spitzenfußball das dynamische Fotografieren von sich schnell bewegenden Objekten mit geringer Tiefenschärfe – dass eben der Kicker bildbestimmend bleibt und spektakulär in den Vordergrund rückt – gewohnt. Diese Wilden auf ihren Maschinen haben jedoch dieses fotografische Grundprinzip nochmals getoppt und auf ein für mich neues Level gehoben.
Ich glaub, ich hab’s dennoch ganz gut hinbekommen und die mehr als 60 der weltbesten Freestyle-Profis, die am 12. März die Wiener Stadthalle anlässlich des 20-jährigen Jubiläums von Masters of Dirt zum Beben brachten, ausdrucksstark ins Bild gerückt.
Nachhaltigkeit am MoD
Auch Nachhaltigkeit wird bei Masters of Dirt seit jeher großgeschrieben: „Zwei Drittel unserer eingesetzten Bikes sind nicht motorisiert, sogar Scooter sind in der Show vertreten. Viele vermuten Unmengen an Kraftstoffverbrauch, aber wir verbrauchen an einem Show-Wochenende maximal den Tank eines Kleinwagens. Kaum zu glauben, aber unsere Bikes fliegen mehr Zeit durch die Luft und fahren wenig am Boden“, so der Veranstalter.