Hear him singing

Wenn die Buckelwale ihrer Nachwuchspflicht- bzw. Aufzucht der Jungtiere nachkommen, kommt es von Mitte Jänner bis ca. Mitte März in der Bucht von Samaná (Dominikanischen Republik) zum jährlichen Schaulaufen der sanften Reisen der Meere.  2018 durfte auch ich diesem fantastischen Schauspiel mit meiner Kamera folgen. Das sind Eindrücke, die man nie vergisst.

In der Dominikanischen Republik und natürlich in der Region Samaná ist der Name Kim Beddall ein Begriff, wer die Chefin des Vereins „Whale Samana“ nicht kennt, ist wahrscheinlich ein Touri, der für zwei Wochen die karibische Sonne an den Traumstränden der DomRep genießt.

Kim widmet sich seit langem dem Schutz der Wale und lud uns zu einer Beobachtungstour ein. Dabei erfuhren wir so ziemlich alles Wissenswerte über diese fantastischen Tiere. Wie erkennt man die einzelnen Tiere, welches Tier war schon mal da und welches nicht? Wusstest Du, dass der Buckelwal seinen Namen deshalb bekommen hat, weil er der einzige Wal ist, der beim Abtauchen einen Buckel macht? Oder dass seine Seitenflossen bis zu fünf Meter groß werden können? Auch was das Beobachten der Wale betrifft, sind Kim und ihr Team Profis. Die Einhaltung der strikten Regulations ist wichtig, da dieser den Schutz der Tiere garantiert. Daher sind auch nur Schiffe, die über eine Lizenz des Ministeriums für Umwelt und natürliche Ressourcen verfügen, berechtigt, im Nationalen Schutzgebiet für Meeressäuger der Dominikanischen Republik Wale zu beobachten. Alle Schiffe ohne Lizenz, die bei Walbeobachtungen angetroffen werden und die auch meist viel zu nahe an die Meeressäuger heranfahren, werden von der dominikanischen Marine beschlagnahmt.

Auch Kreuzfahrtschiffe stellen für die Tiere eine große Gefahr dar, weil sie mit zu hoher Geschwindigkeit in die Bucht von Samaná einfahren, gerade während der Paarungs- und Aufzuchtzeit. Da denke ich mir halt schon, ob es denn wirklich notwendig ist – für gerade mal drei Monate im Jahr – in dieser hochsensiblen Zone mit Riesenschiffen zu ankern? Da ein Ausweichen nicht rechtzeitig möglich ist, sind Kollisionen vorprogrammiert. Was das bedeutet, brauche ich nicht näher zu beschreiben …

Und plötzlich schäumte das Meer …

Wie ihr wisst, ist Tauchen meine große Leidenschaft, gerade mit den großen Meeresbewohnern. In der Bucht von Samaná ist das Tauchen mit Buckelwalen jedoch verboten, und das ist gut so. Für die kommerzielle Taucherei gibt es sowieso zahlreiche andere schöne und weniger heikle Unterwasser-Spots zu betauchen.

Mir als Profitaucher und Unterwasserfotograf geht es jedoch auf allen meinen Reisen darum, mit meinen Bildern die Schönheit und Grazie aller Meeresgeschöpfte einzufangen. So auch der Humpbacks, um zu zeigen, dass diese edlen Tiere unbedingt geschützt werden müssen.

Letztlich war es Kim Beddall zu verdanken, denn sie ermöglichte mir ein Fotoshooting der besonderen Art. Über und nicht unter Wasser bezog ich für mehrere Stunden in einer „Nussschale“ bei bewegtem Seegang mit meiner Kamera Stellung, doch der Wal wollte nicht kommen. Und weil Übelkeit begann, das Abenteuer ungemütlich werden zu lassen, winkte ich meinem „Chauffeure“ resignierend ab. Dann soll es halt kein Foto dieser stillen Meeresriesen geben, dachte ich mir zerknirscht, als ich IHN plötzlich singen hörte. Unter unserem kleinen Boot begann das Wasser zu sprudeln und weiß aufzuschäumen und dann, ganz plötzlich, sprang dieser eine Wal – groß, mächtig und unglaublich elegant – nur für mich aus den gischtenden Meeresfluten. Um sogleich wieder abzutauchen und unter unserem Boot still zu verharren, was zugegeben mein Bauchgrummeln noch stärker werden ließ, aber eben diese EINE Unterwasseraufnahme ermöglichte. Über die Bootplanke hängend, mit dem Kopf sogar unter Wasser, drückte ich einfach ab, lauscht für ein paar Sekunden diesem unglaublichen Gesang und spürte, wie mir Tränen in die Augen stiegen.

Dieser Moment war einer der friedlichsten und vollkommensten, den ich als Unterwasser-Fotograf bis dato erleben durfte.

Los Haitises Nationalpark

In man in Samaná, ist man nur einen Katzensprung vom Los Haitises Nationalpark entfernt. Zahlreiche Anbieter bieten Tagestouren mit dem Speedboot in dieses bunte und sehr lebendige Paradies mit Fregatte-Vögeln, Mangroven und Höhlen mit uralten Höhlenmalereien an. Bereits an Bord wird zu karibischen Klängen getanzt, kräftige Cola-Rum Mischungen tragen das ihre zu einer ausgelassenen Stimmung bei. Wer dann noch immer nicht genug hat, kann zwei Stunden am Strand von Cayo Levantado bei BBQ und Pina Colada in frischen Ananas serviert, den Tag ausklingen lassen.

www.whalesamana.com

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