Walking on the Milky Way

Im August ist Sternderl schauen längst ein Fixpunkt in meinem Fotokalender. Wenn nämlich Mutter Erde in ihrem Jahreszyklus die Bahn des Kometen „109P/Swift-Tuttle“ kreuzt, und vereinfacht gesagt, die Funken nur so sprühen. Dann tanzen die Perseiden um die Wette und unzählige Sternschnuppen „regnen“ vom nächtlichen Himmel. Heuer soll es dieses funkelnde Naturschauspiel in der Nacht von 13. auf 14. August mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde hierzulande besonders arg treiben – und das Wetter sollte auch mitspielen. Nicht nur für Fotoenthusiasten ein Hingucker!

Seit meinem Roadtrip durch einige der spektakulärsten Nationalparks im Westen der USA für mein Ausstellung „Wonders of the West“ weiß ich, was nahezu Null Lichtverschmutzung fotografisch bewirken und wie fantastisch und fast unwirklich schön ein Sternenhimmel sein kann. Wenn Sterne fast greifbar erscheinen und einen das hell schimmernde nächtliche Firmament förmlich zudeckt. Ja ich weiß, das klingt paradox, aber wer schon einmal einen Sternenhimmel dieser Dimension und Klarheit vor Augen hatte, weiß um die Magie dieses fast überirdischen Bildes. Das einen nie wieder loslässt.

Ein orgiastisches Erlebnis

Im Arches Nationalpark, im Bundesstatt Utah, hat die Natur mit mehr als 2.000 Sandsteinbögen, bizarren Red Rock Felsformationen und tiefen Schluchten ein großartiges Wunder vollbracht. Wer immer hier vor Millionen von Jahren Regie führte, hat ganz tief in die Trickkiste gegriffen und der Nachwelt ein wahrlich großes Kino hinterlassen. Ob der „schmächtigere“ Landscape Arch, der aus zwei Steinbögen bestehende Double Arch, das mit rund 16 Metern Höhe und knapp 10 Metern Breite imposante Wahrzeichen des Parks, der Delicate Arch oder, oder, oder …. Bei jedem einzelnen dieser 2.000 steinernen Giganten bleibt einem der Mund offen und als Fotograf „schießt“ man sich an all diesen fantastischen Gebilden, die völlig ungezwungen Model stehen, sowieso deppert. Dabei ist das, wenn man so will, nur der „gewöhnliche“ Alltag im Arches Nationalpark, wirklich orgiastisch wird’s nämlich im Sonnenaufgang bzw. in der Abenddämmerung. Wenn die Steinbögen im warmen Morgenlicht rötlich schimmern bzw. sich das Himmelszelt im nächtlichen Blau wie eine samtene Decke über diese stille steinerne Wunderwelt breitet. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und ein Erlebnis, das man nie mehr vergisst.

Meine Aufnahme “Double Arch – Walking on the Milky Way“ ist einer dieser besonderen Momente, den ich mit meiner CANON 5D Mark iV festgehalten habe und der 2017 bei den International Photography Awardsals „honorable mentioned” prämiert wurde.

Perseiden schauen & fotografieren

Bei gutem Wetter zeigen sich bereits Ende Juli die ersten Sternschnuppen am nächtlichen Himmel. Wirklich „rund“ geht’s jedoch meist in den Nächten zwischen 12. und 14. August, wenn die Perseiden ihren Höhepunkt erreichen. Ein beginnender Neumond und (hoffentlich) gutes Wetter machen die Nacht schön dunkel und lassen die Sternschnuppen dann sichtbar „vom Himmel fallen“. Heuer soll dieses himmlische Spektakel in der Nacht von 13. auf 14. August besonders gut zu sehen sein.

Mein Tipp: Sucht Euch einen möglichst dunklen Ort, wenn geht in den Bergen, weil hier die Lichtverschmutzung geringer ist. Weg von Ballungsräumen also. Am Dachstein etwa ist der Himmel besonders klar und die Sterne erscheinen sehr nahe. Ich war bereits als Kind von dieser wunderschönen Region – Sommer wie Winter – und vom fantastischen Sternenhimmel begeistert, habe hier auch meine ersten Sternderl-Fotos gemacht und mit Blende und Belichtung experimentiert.

In jedem Fall ist eine längere Belichtungszeit notwendig, wie lange hängt von der Brennweite des Objektivs ab und was für Effekte ihr erreichen wollt. Aja und Stativ nicht vergessen. Aus der freien Hand geht da nix.

Proviant wäre auch von Vorteil – und wenn’s auch noch so warm sein mag – auch nicht auf eine warme Decke. Denn mitunter „ziehren“ sie sich die Perseiden bis sie funkensprühend vom Himmel fallen. Fotografieren sollte man manuell, Autofocus ist für diese Art der Motive eher ungeeignet.

Handy-pics sind hingegen reine Glückssache, mit den Apps Lightroom bzw. Photoshop kann man sich aber schon ein bisschen “helfen”.

Will man generell wirklich schöne pics machen, führt an einer entsprechenden Ausrüstung kein Weg vorbei. Die neue CANON EOS R3 etwa, eine professionelle Hybridkamera, hebt Fotografieren auf ein gänzlich neues Level. Mit einem entsprechend lichtstarken Objektiv bewegt man sich finanziell dann auch in astronomischen Höhen.

Das Bild “Double Arch“, weitere Aufnahmen der Serie „Wonders of the West“ sowie von vielen anderen Reisen können unter www.chaluk.com bzw. im Fotostudio im HUMA eleven, 1110 Wien, Landwehrstraße 6, bestellt werden.

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