Fuvahmulah – Eldorado der Tigerhaie

Noch nie fühlte sich meine Unterwasserausrüstung so „leicht“ an. Denn nach nunmehr fast zwei Jahren, in denen bekanntlich wenig „ging“ und ich das Chaluk Universe dennoch um eine Multimediawerkstatt mit Fotostudio erweitern konnte, kann ich endlich wieder abtauchen. Voll Vorfreude auf das, was mich in den nächsten Tagen erwartet, fühlen sich 100 Kilo Foto- und Tauchkrempel ziemlich leicht an. Malediven, ich komme …

Ich packe in meinen Koffer und nehme mit – was als imaginäres Kofferpacken ein lustiges Gesellschaftsspiel für die ganze Familie ist, hat halt für einen Taucher und Unterwasserfotografen eine situationsbezogen andere Relevanz. Weil, da geht’s nicht um ein lapidares Zahnbürstel, das man im Normalfall selbst in weniger überlaufenen Reisezielen im kleinen Dorfladen kaufen kann, sondern fehlt an einer meinen Kameras auch nur die kleinste Schraube, kann ich im wahrsten Sinne des Wortes untertauchen.  Und dass ich vergessene oder kaputte Teile für meine Fotoausrüstung im Fall der Fälle auf Fuvahmulah im Tante-Emma-Laden nachkaufen kann, ist eher weniger anzunehmen. Damit fängt mein „ich packe in meinen Koffer“ Spiel für diese wie jede meiner Film- und Fotoreisen auch entsprechend umfangreich an. Aber: Kein Nachteil ohne Vorteil, denn auf den Malediven und als Taucher sowieso ist man mit Badehose, Shorts und T-Shirts, Flip-Flops und Kapperl für die Zeit ober Wasser eh bestens ausgestattet. Ich kann den feinen Zwirn also getrost im Schrank lassen und meine sieben Zwetschken auch ins Handgepäck stopfen, damit das was man für professionelle Shootings und Drehs benötigt, im Tauch- und Kamerakoffer auch ausreichend Platz findet. Und die Packliste ist lang …

  • Laptop, Kameras, Go-Pro und Osmo Pocket.
  • Gehäuse, Blitze, Unterwasserlampen- und Videoleuchten.
  • Objektive, Stative, Filter und Drohne.
  • Mikros, Lautsprecher, Schwimmstangen, Griffe und Handschlaufen.
  • Akkus plus Ersatz, Ladegeräte und eben einen Notfallkoffer mit „chirurgischem Besteck“ für kleinere OPs am technischen Patienten.
  • Dann der eigene Lungenautomat mit Tauchkompass.
  • Jacket und Neoprenanzug, auch in der Kurzversion.
  • Flossen, Taucherbrille plus Schnorchel, Handschuhe, Füßlinge.
  • Unterwasser-Unterwäsche und Mütze, weil sonst wird’s auch auf den Malediven bei rund einer Stunde durchschnittlicher Verweildauer unter Wasser „a bissi huschi“!

Der Ruf des Tiger

Mein Mares Backpack Pro – wird eingecheckt – und mein Kameratrolley – mein Reise-Buddy bis zur final Destination – füllen sich also mit all diesen Unverzichtbarkeiten und weiteren Kleinigkeiten wie Waschzeug, Reiseapotheke und Sonnenschutzmittel und bringen finally zusammen eben an die 100 Kilo auf die Kofferwaage, was mir zugegeben ein paar Schweißperlen auf die Stirn treiben lässt. Nicht wegen der Schlepperei, vielmehr sehe ich die Skepsis des Airline- und Securitystaffs bereits deutlich vor mir. Weil halt alles schon oft erlebt und dabei waren mitunter auch bereits im Vorfeld zusätzlich gekaufte Gepäckstücke bzw. die artig vorgenommene Anmeldung des Tauchgepäcks auch nicht wirklich hilfreiche Argumente. Ich mach mich also auch diesmal auf derartige Eskapaden gefasst und erlebe von Wien bis Fuvahmulah eine Flugreise, die gänzlich anders als alle bisherigen waren. Nicht nur, dass sich meine 100 Kilo Gepäck eben wie ein leichtes Rucksackerl anfühlen, passiert genau NICHTS, was meine Freude auf die erste Tauchreise und mein erstes Film- und Fotoprojekt nach Corona auch nur annähernd beeinträchtigt.

Keine Belehrung und keine Fragerei des Security-staffs – weder am Flughafen Wien noch in Frankfurt, gerade hier überraschte mich die Freundlichkeit und das Entgegenkommen besonders. „Warum wollen Sie denn Ihren Kamerakoffer komplett ausräumen“, so die Frage des Sicherheitsbeamten, die mich sprachlos machte. Naja, weil das immer so war, es macht mir auch gar nichts aus, so meine Antwort. Geh, das passt schon, nur sagen’s mir bitte nur, was dieses flache Ding ist und zeigt dabei auf die Luxusversion meiner Festplattenkollektion. Also dem guten Mann noch rasch die Info dazu gegeben und ebenso flott war ich dann an Bord der Eurowings Discover Maschine, wo ich’s mir für die nächsten zehn Stunden in der Business Class bequem mache. Und dann, nach einer ordentlichen Rüttelpartie, liegt das Inselparadies der Malediven endlich unter und zehn wundervolle wie tauchintensive Tage vor mir. Ich höre den „Tiger“ und seine kecken Kumpel bereits rufen und heb mit Air Maldives Richtung Fuvahmulah im Gnaviyani Atoll ab …

Mehr über das Projekt „Fuvahmulah – Eldorado der Tigerhaie“ und die Begegnungen mit den Tieren & Co. demnächst hier!

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