Der Hai, ein Menschenfresser?

Jährlich ereignen sich weltweit rund 70 Haiunfälle, wenige davon enden tödlich. Dem gegenüber stehen weltweit mehr als 100 Mio. getötete Haie, die vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen sterben. Und dreimal darf geraten werden, wer für diesen mörderischen Irrsinn verantwortlich ist!

Der Mensch, eh klar, denn nur ER macht den von Natur aus scheuen Raubfischen auf brutale und oft illegale Weise den Garaus. Er trennt ihnen bei lebendigem Leib Brust- und Rückenflosse fürs „delikate“ Supperl ab und wirft die qualvoll sterbenden Tiere, ohne mit der Wimper zu zucken einfache zurück ins Meer.

Diese Profitgier führte dazu, dass längst mehr als 70 Arten vom Aussterben bedroht sind und auf der Roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stehen. Besonders gefährdet sind die vermeintlichen Fressmaschine Weißer Hai, Tiger- und Hammerhai.

Bei Tauchern stehen diese „bösen Drei“ besonders hoch im Kurs, das Interesse am Tauchen mit Haien erfreut sich generell wachsender Beliebtheit. Das führte in letzten Jahren auch zu einem immer größeren Angebot. Vom einfachen Rifftauchen und den Begegnungen mit Riffhaien, über Tauchen mit Hammerhaien bis zum Köder- und Strömungstauchen mit Grau-, Tiger- oder Bullenhaien reicht das Spektrum. Verantwortungsbewusste Taucher – das ist auch die Mehrheit der auf Tuchfühlung mit diesen wundervollen Tieren gehenden Unterwassersportler – betrachten sich NUR als Besucher in der für den Menschen so artfremden Welt. Sie provozieren, berühren und zerstören nicht.

Wie auch seriöse und dem Fortbestand der maritimen Welt verpflichtete Tauchanbieter zum Schutz der Unterwasserwelt stets mit einem gesunden Abstand zu diesen scheuen Tieren sicherheitsbewußt agieren.

Denn auch wenn der Mensch nicht zum Beuteschema des Hais zählt, ein Raubfisch bleibt er trotzdem. Das Tier folgt nur seinem Instinkt und natürlichem Trieb, ein Zusammentreffen kann bei menschlichem Fehlverhalten natürlich zu gefährlichen Situationen und oft tragischen Unfällen führen. Das Killerklischee a lá Spielbergs „Weißer Hai“ wird dann immer wieder aufs Neue – jedoch gänzlich ungerechtfertigt – befeuert.

Auch Kokosnüsse können killen

In Wahrheit ist das Risiko eines Haiunfalls erstens verschwindend gering und zweitens in den meisten Fällen ist der Mensch direkter oder indirekter Verursacher.

Dass hingegen jährlich rund 150 Menschen durch herabfallende Kokosnüsse sterben, fällt in die Kategorie Pech. Denn kein Mensch kommt auf die Idee, die Kokospalme als Killer zu bezeichnen und den „tödlichen“ Palmen den Garaus zu machen. Den Hai, den gemeinen Menschenfresser, rotten WIR hingegen mit Konsequenz aus und fügen dem sensiblen maritimem Ökosystem damit eine tiefe und nur mehr schwer zu heilende Wunde zu. Weil Haie nämlich die Bienen der Meere sind, nur das ignoriert das vermeintlich intelligente Wesen Mensch aus purer Profitgier.

Mehr dazu in meinem Blog Von Bienen Von Bienen, Haien & wahren Bestien

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