Von Bienen, Haien & wahren Bestien

Mit den Haien ist’s wie mit den Bienen. Sind sie einmal weg, bekommen das sensible Ökosystem und damit dann auch der ach so schlaue Zweibeiner ein gewaltiges Problem. Aber scheinbar will’s das vermeintlich intelligente Wesen Menschaus purer Profitgier wirklich wissen …

Albert Einstein war bekanntlich ein Genie, der auch dem einfachen Geist abstrakte Dinge wie Raum, Zeit und Schwerkraft halbwegs verständlich machte. Und er wusstebereits zu einer Zeit, als das Wort Klimawandel noch ein diffuses Licht am Horizont war, dass der Mensch die Bienen zum (Über)Leben braucht. Denn „wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Einstein war halt ein gescheiter Mensch, für den logisch war, dass auf unserer Welt das eine ohne das andere nichts ist. So winzig und unwichtig es auch erscheinen mag.

Wenn sich Bienen schwindlig fliegen

Ob Einstein auch um die Wichtigkeit des Haies für das maritime Ökosystem wusste ist demnach möglich, wissen tun wir’s aber nicht. Was er jedoch wusste, ist, dass der Mensch keine allzugroße Leuchte ist. Womit er, sieht man sich – neben vielen anderen traurigen Beispielen – das Bienensterben und die rapid voranschreitende Dezimierung der Spezies Hai wahrlich nicht untertrieb. Mr. Einstein, Sie haben noch immer Recht, wenn sie sagen: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ 

Anders ist nämlich nicht zu erklären, warum man sich mit akribischer Konsequenz die Lebensgrundlage abgräbt. Man schert sich kaum bis gar nicht ums Klima. Man beschneidet, verbaut und versiegelt wertvolle Lebensräume. Man macht aus konventioneller Landwirtschaft unter Nutzung von hochgiftigen Pestiziden Hightech-Monokulturbetriebe und wundert sich, dass die biologische Vielfalt kränkelt und bald nur mehr auf eine 95 Cent Briefmarke passt. Weil sich Biene Maya und all ihre emsigen Wiesen- und Wald-Kolleginnen, nicht mehr ausreichend ernähren können und zum Bestäuben von Obst- und Gemüsesorten schwindlig fliegen müssen. Was die Bienenvölker immer kleiner werden lässt sodass von den 570 Wildbienenarten bereits rd. die Hälfte auf der Roten Listesteht. 

Ohne Haie stirbt das Meer

Nicht anders verhält es sich beim Hai, der noch dazu ein ziemlich schlechtes Image genießt. Weil Fressmaschine, diealles killt was ihr vors Maul kommt. Völliger Blödsinn, aber Mr. Spielberg hat dem Hai halt a bisserl den Ruf ruiniert. Was er übrigens längst bedauert und sich aufgrund des Buches und Films für die Dezimierung der weltweiten Haipopulation mitverantwortlich sieht. Eine Einsicht, die wohltut, den industriellen Fangflotten und deren Abnehmern jedoch hinten links vorbeigeht. Die scheren sich nämlich allen rigiden Schutzmaßnahmen zum Trotz weiterhin einen Dreck um Tier- und Artenschutz und finnen was das Zeug hält. Da braucht man wahrlich kein Einstein zu sein, um zu erkennen wer da die Bestie ist. Eben diese Gier nach Geld und Haifischflossensuppe führt zu einer ernsthaften Bedrohung derSpezies Hai. Eine kürzlich veröffentliche Studie der Fachzeitschrift „Science“, durchgeführt von einem Forscherteam der Universitäten Dalhousie und Santa Barbara und der Naturschutzorganisation „The Nature Conservancy“ macht das brutale Abschlachten deutlich: Jährlich sterben mehr als 80 Millionen Haie, was mehr als 9.000 toten Haien pro Stunde entspricht. Man gehe aber von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus. „Haie werden inzwischen als Ganzes vom Schiff an Land gebracht und genutzt. Dadurch sind aber auch neue Märkte entstanden, was die Jagd auf die Haipopulationen weiter erhöht”, so Boris Worm, Forschungsprofessor für Biologie an der Dalhousie University.Zudem wird verstärkt in Küstengebieten, dem Hort vonJungtieren, gefischt. Und das wirkt sich nicht nur direkt auf die aktuelle Population aus, sondern zieht vor allem langfristige Konsequenzen mit sich, wie Iris Ziegler von Sharkproject weiß: Wenn wir Jungtiere fangen, radieren wir die nächste Generation Haie aus und damit gerät das sensible Ökosystem ins Wanken“.

Ohne Haie stirbt das Meer, ohne Bienen der Mensch, was letztlich keinen Unterschied macht. Wollen wir das wirklichoder wie es Einstein ausdrückte: „Schau ganz tief in die Natur, und dann verstehst du alles besser“!

Quelle und Zitate: www.tagesschau.de

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